Thursday, July 17, 2014

Die israelische Botschaft war gegen die WoZ-Beteiligung an der Grüninger-Rehabilitierung.



Als die israelische Botschaft erfuhr, dass die WochenZeitung (WoZ) bzw. deren Redaktor Stefan Keller zentral bei Paul Grüningers Rehabilitierung mitwirken sollen, zeigte sich man bei der Gesandtschaft gar nicht erfreut darüber.
 

Am 12.9.1991 schrieb der Botschaftsrat Arie Avidor an einen Funktionär der hiesigen jüdischen Gemeinde: 

«Einerseits ist diese Botschaft selbstverständlich dazu bereit, mit allen jenen zusammenzuarbeiten, die sich die posthume Rehabilitierung von Paul Grüninger zum Ziel gesetzt haben. Andererseits aber müssen wir bedenken, dass gerade in diesem Rahmen eine offensichtlich zentrale Rolle zu spielen gedenkt, eine Zeitung, deren unerbittlich feindselige Einstellung dem Volk und Staat Israel gegenüber allgemein bekannt ist.
Tatsächlich scheint es uns unzumutbar, dass die 'Wochenzeitung' als ein der PLO nahestehendes Organ eine solche öffentliche Aktion wie die Rehabilitierung Paul Grüningers für ihre politischen Ziele missbrauchen soll, wo die 'Wochenzeitung' doch durch ihre Unterstützung der palästinensischen Terrorzentrale zum objektiven Alliierten extremistischer – antisemitischer oder neo-nazistischer – Gruppierungen geworden ist.
Es scheint uns daher absolut notwendig, ein solches Unterfangen zum Scheitern zu bringen. Die 'Wochenzeitung' und ihre Vertreter dürfen innerhalb der Vereinigung 'Gerechtigkeit für Paul Grüninger' keine wie auch immer geartete Funktion ausüben


Lustig sind nicht nur die massiven Übertreibungen und Auslassungen bezüglich der WoZ, sondern auch die Tatsache, dass ich damals die Nahost-Berichterstattung dieser „Zeitung der extremen Linken“ entscheidend mitprägte.


Übrigens stand ich der PLO nie nahe, sondern ich war immer kritisch gegenüber dieser korrupten Organisation. Und es blieb leider (auch) nicht bei diesem einen Mal, dass man mich - ohne seriöse Belege - als „auto-Antisemit“ verleumdet.

Auf den Brief des israelischen Botschaftsrates hin machte Stefan Keller einen Kniefall und war dabei erfolgreich. Wichtig für mich zu erwähnen ist, dass ich damals Stefans Arbeit über Grüninger ideell unterstützte, aber nicht viel dazu beitragen konnte. Erst 1998, als ich zufällig Grüningers Spionageabwehr-Dossier sichtete, änderte sich meine Haltung gegenüber dem vermeintlichen Judenretter Grüninger. Während meiner Recherche traf ich im Bundesarchiv (wiederum zufällig) Stefan, der sich jedoch weigerte, die Sache zu diskutieren.

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